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Pressebericht Segeberger Zeitung

KT im Finale von Minimalisten aus Kiel-Holtenau 1:0 besiegt

Hartenholm - Mit dem Kieler Bezirksklassisten TuS Holtenau gewann nicht die spielerisch beste, aber auf jeden Fall die abgebrühteste Fußballmannschaft das 4. Hallenturnier um den Raiffeisenpokal des TuS Hartenholm. Den dritten Platz sicherte sich, im Spiel der beiden Halbfinalverlierer, Landesligist SC Kisdorf, der die Reserve des Leezener SC mit 3:1 bezwang.

Rund 1500 Zuschauer verfolgten die Spiele in der Gerhard-Lawerentz-Mehrzweckhalle an den drei Turniertagen. Organisationschef Jens Peve und seine vielköpfige Crew hatten sich allerlei einfallen lassen, damit auch in den Pausen keine Langeweile aufkam. Vom Mannschaftsluftgewehrschießen (Sieger SV Todesfelde vor SV Wahlstedt und TuS Hartenholm) oder eine große Tombola über Kinderbetreuung in einem Spielzimmer bis hin zu Zauberer Rolf Roduros (Hamburg) reichte die Palette. Um das Hallenfeld herum hatten die Hartenholmer, ein Novum bei Turnieren im Kreisfußballverband Segeberg, eine Vollbande aufgebaut. "Am Anfang haben vor allem die Torhüter ganz schön blöd geguckt, wenn Schüsse, die sonst immer ins Aus gehen, wieder ins Feld zurückprallen", schmunzelte Fred Müller, der die Turnierspiele zusammen mit Heinz Westphal und Achim Wagnitz leitete.

Dem Turnier selbst kam die Neuerung eindeutig zugute. Die Spiele waren rasant und, obwohl die Veranstalter auf Handballtore kicken ließen, torreich. 0:0-Spiele waren die absolute Ausnahme. Langsam, aber sicher, gewöhnten sich die Mannschaften an die ungewohnte Nebentorbande und testeten die spieltaktischen Möglichkeiten aus, die der "Doppelpasspartner aus Holz" bietet. Als Spezialisten entpuppten sich dabei die Akteure des SC Kisdorf und der Kaltenkirchener TS, die etliche ihrer Treffer über die Bande herausspielten.

"Eine schöne Sache", befürwortete Jochen Prieß, Trainer des SV Wahlstedt, die Vollbande, "allerdings hatte ich den Eindruck, daß viele Teams damit doch reichlich wenig anfangen konnten." "Absolut toll die Bande", schlug Kurt-Werner Arps, sportlicher Leiter des SC Kisdorf, in dieselbe Kerbe. Arps vermißte jedoch Fünfmetertore, "mit großen Toren wäre der Wettbewerb, der zu den schönsten gehört, die ich kenne, noch attraktiver gewesen."

Schon in den vier Vorrundengruppen drückten die späteren Halbfinalisten dem Raiffeisencup mit sehenswertem Fußball ihren Stempel auf. Die Kaltenkirchener TS marschierte, zusammen mit dem TV Trappenkamp, locker durch die Gruppe 2. SC Kisdorf beherrschte die Staffel 3. TuS Holtenau hatte, trotz einer Niederlage gegen die Kisdorfer, keine Probleme, ebenfalls weiterzukommen. In Gruppe 4 trumpfte der SV Wahlstedt auf. 12 Punkte und 17:3 Treffer sammelten die Wahlstedter und verwiesen die Leezener Reserve auf Platz zwei. Richtig umkämpft war der Einzug in die Zwischenrunde eigentlich nur in Gruppe 1. Hier hatte schließlich TuS Stusie vor dem TSV Kattendorf die Nase vorn.

In der Zwischenrunde war es mit der Wahlstedter Herrlichkeit vorbei. Die KT schoß sich mit 5:0 gegen TSV Kattendorf und 2:0 gegen TuS Holtenau vorzeitig ins Halbfinale. Wahlstedt verlor 0:1 gegen Holtenau und 2:3 gegen Kattendorf. Gegen Gruppensieger KT gelang Wahlstedt mit 3:1 zwar ein Achtungserfolg, den zweiten Halbfinalisten aus dieser Staffel machten jedoch Holtenau und Kattendorf unter sich aus. Im letzten Spiel ermauerten sich die Holtenauer ein 0:0 und waren damit weiter. In der Parallelstaffel waren SC Kisdorf und die KT eine Klasse für sich. Beide bezwangen TuS Stusie und den TV Trappenkamp, im direkten Vergleich trennten sich die beiden Halbfinalisten unentschieden.

Die Halbfinalpartien SC Kisdorf - TuS Holtenau und Leezener SC II - Kaltenkirchener TS entwickelten sich zu den Höhepunkten des Raiffeisencups '98. Kisdorf besaß gegen die diszipliniert verteidigenden und auf schnelle Gegenstöße lauernden Holtenauer klare Chancenvorteile, ein Tor wollte aber einfach nicht fallen. Mit 0:0 ging es in die Verlängerung. "Da haben wir einen blöden Fehler gemacht", ärgerte sich SCK-Trainer "Kuddl" Arps über das Kontertor des Holtenauers Andreas Ohms. Kisdorfs Keeper Jens Köster, der zum besten Tormann der Konkurrenz gewählt wurde, hatte nicht den Hauch einer Abwehrchance. Anschließend spielten mit Leezen II und KT zwei Teams um den Einzug in das Endspiel, die bedingungslos die Offensive suchten. Fast pausenlos brannte es vor den Toren. Nicht zuletzt deshalb, weil die Kontrahenten konsequent darauf verzichteten, enteilende Gegner mit Fouls zu stoppen. Leezen II legte durch Uwe Seele das 1:0 vor. Drei Minuten vor dem Abpfiff landete der Ball bei einem Rettungsversuch von Oliver Elvers in den eigenen Maschen. Die KT, die in der Schlußphase ein deutliches Übergewicht hatte, wollte noch mehr als das 1:1. Und es klappte: Kurz vor dem Ende drückte Zlatko Jekic das Leder nach einem Bandenpass zum 2:1 für die KT über die Linie.

Im Spiel um Platz drei glich Leezens Bekim Uka die Kisdorfer Führung aus. Im Schlußspurt war Kisdorfs Axel Rübner, mit sieben Treffern Torschützenkönig, zweimal zur Stelle und schoß sein Team zum 3:1-Erfolg und damit auf Platz drei.

Im Finale waren TuS Holtenau und die KT fünf Minuten drauf und dran, den hervorragenden Gesamteindruck des Hallenfußballs beim Raiffeisencup zu verwischen. Holtenau brachte Härte ins Spiel, die KT-Spieler traten zurück. Schiedsrichter Heinz Westphal hatte allerhand Arbeit, zückte diverse gelbe Karten und hatte Erfolg. Mit zunehmender Spieldauer beruhigten sich die Gemüter. Ob es an den Verwarnungen lag? "Da habe ich meine Zweifel", meinte Westphal nach der Partie, "im Grunde lachen die Spieler doch über eine gelbe Karte. Selten zuvor habe ich die Zeitstrafe so vermißt, mit der ich Foulspieler und deren Mannschaft hätte wirklich treffen können." Doch dann, nach mehrminütigem Plädoyer für die Zeitstrafe, besannen sich die Spieler aufs Fußballspielen. Optisch war die KT überlegen. Der große Schwung war aber ausgerechnet im Endspiel dahin. Holtenau kontrollierte das Geschehen und schlug dann eiskalt zu. Mit seinem Treffer zum 1:0 entschied Andreas Ohms das Raiffeisenpokalturnier zu Gunsten des TuS Holtenau. Ein Team hatte gewonnen, das ab der Zwischenrunde in fünf Spielen ganze drei Treffer erzielen konnte. "Wäre auf große Tore gespielt worden, hätte der Sieger anders geheißen", orakelte Kurt-Werner Arps.